Im Dummyfieber – Dummytraining für den Familienhund

Von Tina Schnatz (Foto: Daz Stock/shutterstock.com)

Dummytraining ist ein vielseitiger, anspruchsvoller und spannender Sport, bei dem Mensch und Hund als Team agieren und der Hund mit allen seinen Sinnen ausgelastet und gefördert wird. Die einzelnen Elemente des Dummytrainings lassen sich sehr gut in die täglichen Spaziergänge einbauen und ohne großen Aufwand überall trainieren.

Traditionell ist die Dummyarbeit das Resort der Retriever und anderer Jagdhunderassen, die zum Apportieren eingesetzt werden. Doch kann jeder Hund, der sich gern bewegt, gern apportiert und Freude an der Zusammenarbeit mit seinem Menschen hat, Dummyarbeit machen, unabhängig von Rasse und Größe.

Hinweis: Dieser Artikel ist angekündigt für die SPF Ausgabe 24, leider jedoch durch einen Fehler nicht im Heft gelandet. Er erscheint daher in der Ausgabe 25.

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(Foto: Daz Stock/shutterstock.com)

 

Die Teilbereiche der Dummyarbeit

Die Dummyarbeit hat ihre Wurzeln in der Jagdhundeausbildung. Es werden Aufgaben trainiert, für die im Jagdalltag ein apportierender Hund gebraucht wird. Die Dummys ersetzen dabei das Wild. Das Training orientiert sich an den unterschiedlichen Situationen bei der Jagd und lässt sich in drei Teilbereiche einteilen:

  1. Die Große Suche, Spaß für Schnüffler

Hierbei liegen die Dummys in einem vorher festgelegten größeren Gebiet, ca. 20 x 20 bis 50 x 50 Meter. Hund und Mensch kennen die Liegestellen der Dummys nicht. Der Hund soll das Gebiet selbstständig und systematisch absuchen und die gefundenen Dummys apportieren.

  1. Markieren, Jagen auf Sicht

Es werden die Dummys geworfen, Hund und Mensch sehen sie fallen. Der Hund soll sich die Fallstellen der Dummys merken und darf sie apportieren, wenn er das Signal dazu bekommt. Das erfordert ein hohes Maß an Impulskontrolle und Gehorsam. Es können mehrere Dummys nacheinander fallen, sodass der Hund längere Zeit warten und sich mehrere Fallstellen behalten muss. Weitere Herausforderungen ergeben sich daraus, dass der Hund manchmal die Flugbahn nur zu einem Teil oder gar nicht sehen kann, beispielsweise wenn Dummys hinter einen Hügel oder eine Hecke, in ein Gestrüpp oder in ein Gewässer fallen.

  1. Einweisen: Der ferngesteuerte Hund

Hier weiß der Mensch, wo das Dummy liegt, der Hund weiß es nicht. Der Hund lernt, sich zum Dummy „fernsteuern“ zu lassen. Dazu muss er verschiedene Signale lernen: Vorauslaufen in gerader Linie, die Richtungssignale „Rechts – Links“ und „Back“, den Stopp-Pfiff und den Suchen-Pfiff. Das erfordert viel Trainingszeit, einen kleinschrittigen, gut durchdachten Trainingsaufbau und Vertrauen des Hundes zu seinem Menschen.

 

Ausstattung, Vorkenntnisse und Trainingsorte

Man braucht neben wetterfester Kleidung einige Dummys in verschiedenen Größen, eine Pfeife, Sichthilfen, einen Kurzführer (eine etwa 1–2 Meter lange dünne Leine ohne Handschlaufe und evtl. eine Dummyweste oder einen Dummyrucksack zum Transport der Dummys.

Die ersten Trainingsschritte können auf dem Hundeplatz gemacht werden. Langfristig braucht man aber abwechslungsreiches Gelände, um erfolgreich trainieren zu können. Geländetopografie, Höhe und Beschaffenheit des Bewuchses, Geländeübergänge und das Überwinden von Hindernissen sorgen für Herausforderungen und Abwechslung.

 

Bevor Sie beginnen

Dummyarbeit ist sehr vielschichtig und anspruchsvoll. Wenn der Hund die grundlegenden Übungen gelernt hat, lassen sich spannende Aufgaben daraus zusammenstellen. Die Übungen lassen sich wie Puzzleteilchen unabhängig voneinander trainieren und später zusammenfügen. Im folgenden Abschnitt werden mögliche erste Trainingsschritte beschrieben. Sollte eine Übung nicht klappen, sind möglicherweise die Schritte für Ihren Hund zu groß und Sie müssen Zwischenschritte einbauen. Wenn Ihr Hund anfangs noch keine Dummys mag, trainieren Sie zuerst mit Gegenständen, die er gern trägt, und stellen später auf Dummys um. Wählen Sie anfangs, außer beim Suchen, Gelände mit niedrigem Bewuchs, damit Ihr Hund das Dummy schnell findet und schnell Erfolg hat. Wenn er die Übungen verstanden hat, wechseln Sie zu höherem Bewuchs und schwierigerem Gelände.

Das Fundament für ein erfolgreiches Training ist ein guter Grundgehorsam. Der Hund sollte sicher abrufbar sein, eng und gerade am Bein sitzen können, auch mit Ablenkung und in größerer Entfernung sitzen bleiben und mit oder ohne Leine zuverlässig „bei Fuß“ gehen können. Das Training des Grundgehorsams ist Bestandteil jeder Dummytrainingseinheit.

Das Apportieren ist das zweite Fundament des Trainings. Der Hund soll auf Signal zügig, freudig und auf direktem Weg zum Dummy laufen, es mittig aufnehmen, es schnell und freudig zurückbringen und in die Hand abgeben.

 

(Foto: Jari Hindstroem/Shutterstock.com)
(Foto: Jari Hindstroem/Shutterstock.com)

Dummytraining in der Praxis: Die ersten 7 Puzzleteilchen

Im folgenden Abschnitt lernen Sie 7 Puzzleteilchen aus der Dummyarbeit kennen, die Große Suche, das Markieren und fünf Übungen aus dem Bereich Einweisen.

  1. Puzzleteilchen: Große Suche

Das Signal für die Große Suche besteht aus einem Wortsignal, z. B. „Such, such“, und einem Handzeichen, einer halbkreisförmigen Bewegung mit dem Arm in Richtung Suchengebiet.

Starten Sie in einen optisch etwas abgegrenzten Bereich von ca. 10 x 10 Metern mit etwa knöchelhohem Bewuchs und bitten Sie einen Helfer, von außen ein Dummy in das Gebiet zu legen. Ihr angeleinter Hund darf dabei zuschauen und durch den Helfer motiviert werden, soll aber den Gegenstand nicht fallen sehen. Halten Sie Ihren Hund am Kurzführer. Wenn er sich interessiert zeigt, geben Sie ihm das Signal für die Suche und lassen Sie den Kurzführer los. Ihr Hund darf selbstständig suchen. Rufen oder pfeifen Sie ihn zurück, sobald er das Dummy aufgenommen hat, und belohnen Sie ihn, wenn er Ihnen das Dummy gegeben hat. Anfangs läuft der Hund nur aufgrund der Motivation durch den Helfer ins Gebiet und sucht. Nach einigen Wiederholungen wird er Ihr Suchensignal verknüpfen, auch ohne zusätzliche Motivation Suchen. Jetzt können Sie mehrere Dummys auslegen, sodass Sie den Hund mehrmals hintereinander suchen lassen können. Achten Sie darauf, dass die Dummys nicht zu eng beieinanderliegen, sonst besteht die Gefahr, dass Ihr Hund unterwegs tauscht.

Diese Übung können Sie sehr schön während Ihres Spaziergangs trainieren. Verwenden Sie dazu Pocketdummys, kleine Dummys mit einem Gewicht von 80–150 Gramm, die Sie einfach in der Jackentasche mitnehmen können.

  1. Puzzleteilchen: Markieren

Das Signal für Markierungen besteht nur aus einem Hörzeichen, z. B. „Apport“ oder „Bring“.

Verwenden Sie für die ersten Trainingseinheiten Dummys, über die Sie eine weiße Socke ziehen, um sie für den Hund gut sichtbar zu machen, und führen Sie den Hund am Kurzführer.

Bitten Sie nun einen Helfer, das Dummy im Abstand von etwa 20–30 Metern Entfernung vom Hund zu werfen. Er soll kurz vor dem Werfen und während das Dummy fliegt ein lautes Geräusch machen, um die Aufmerksamkeit des Hundes auf das fliegende Dummy zu lenken. Die Flugbahn soll für den Hund gut sichtbar sein, d. h., das Dummy sollte in einem möglichst hohen Bogen geworfen werden. Warten Sie nun einen Moment ab, sodass Ihr Hund sich die Fallstelle einprägen kann, geben Sie dann das Hörzeichen, z. B „Apport“, und lassen Sie den Kurzführer los. Sobald Ihr Hund das Dummy aufgenommen hat, rufen oder pfeifen Sie ihn zurück und belohnen ihn.

Wenn das gut klappt, können Sie die Übung schwieriger gestalten, indem Sie die Distanzen vergrößern, Gelände mit höherem Bewuchs wählen, das Dummy so werfen lassen, dass der Hund nur noch einen Teil der Fallstrecke sieht, oder auf dem Weg zum Dummy ein Hindernis, wie einen Zaun, Graben oder einen Bachlauf, überwinden muss. In weiteren Schritten verlängern Sie die Wartezeit zwischen dem Fallen des Dummys und dem Start des Hundes und unterbrechen den Blickkontakt des Hundes zum Dummy für einen Moment. Achten Sie darauf, immer nur ein Kriterium zu verändern, um Ihren Hund nicht zu überfordern.

  1. Puzzleteilchen: Voraus in gerader Linie

Ziel ist, dass Ihr Hund auf das Hörzeichen „Voraus“ in Kombination mit einem Handzeichen in gerader Linie in die Richtung läuft, in die Ihre Hand zeigt. Er soll so lange weiterlaufen, bis er Witterung vom Dummy bekommt oder Sie ihm ein anderes Signal geben.

Als Signal halten Sie Ihre Hand auf der Hundeseite über den Kopf des Hundes, sodass der Hund die Hand über seinem Kopf gerade noch wahrnehmen kann. Sobald sich der Hund in die angezeigte Richtung orientiert, geben Sie ihm mit dem Hörzeichen, z. B. „Voraus“, die Erlaubnis zu starten.

Da Ihr Hund mit dem „Voraus“-Signal noch nichts anfangen kann, erzeugen Sie zuerst die Motivation zum Vorauslaufen. Voraussetzung dafür ist, dass Ihr Hund das Dummy unbedingt haben möchte. Nur so erreichen Sie, dass er freudig hinläuft und nach einigen Wiederholungen Ihr „Voraus“-Signal verknüpft. Legen Sie die Dummys so aus, dass das Ziel für den Hund gut sichtbar ist. Sie können dazu eine künstliche Sichthilfe, wie einen weißen Stab oder eine natürliche Sichthilfe, zum Beispiel einen Baum oder Busch verwenden.

Wenn Sie einen Helfer haben, bitten Sie ihn, das Dummy auszulegen, und lassen Sie Ihren Hund dabei zuschauen. Halten Sie Ihren gerade zu dieser Stelle ausgerichteten Hund am Kurzführer und positionieren Sie Ihre Hand. Sobald der Hund das Dummy fokussiert, geben Sie Ihr Hörzeichen, z. B. „Voraus“, und lassenden den Kurzführer los. Der Helfer kann dabei den Hund zusätzlich motivieren, sodass dieser schnell und freudig zum Dummy läuft.

Wenn Sie keinen Helfer haben, können Sie das Dummy auch selbst auslegen, indem Sie entweder mit Ihrem Hund zur Auslegestelle gehen oder den Hund mit etwas Abstand absetzen und beim Auslegen zuschauen lassen.

Wenn der Hund auf Ihr „Voraus“-Signal hin sicher und freudig zum Dummy läuft, können Sie die Distanzen vergrößern und, wie beim Markieren beschrieben, verschiedene Schwierigkeiten einbauen. Später legen Sie Dummys an mehreren Sichthilfen aus und lassen den Hund nacheinander die Punkte anlaufen. Die Unterstützung durch die Sichthilfen bauen Sie später allmählich wieder ab. Haben Sie Geduld und trainieren Sie in kleinen Schritten! Bis ein Hund wirklich „blind“ vorausläuft, d. h. ohne dass er die Liegestelle der Dummys kennt oder die Sichthilfe sieht, dauert es viele Monate. Zu große Trainingsschritte zerstören das Vertrauen Ihres Hundes!

  1. Puzzleteilchen: Stopp-Pfiff

Weicht der Hund beim Vorausschicken von der geraden Linie in Richtung Dummy ab, brauchen Sie eine Möglichkeit, ihn zu korrigieren. Dazu stoppen Sie ihn zunächst mit dem Stopp-Pfiff. Der Hund soll sofort nach dem Pfiff an der Stelle, an der er sich gerade befindet, anhalten, sich zu Ihnen umdrehen und sich setzen. Danach bekommt er eine Richtungskorrektur (siehe Puzzleteichen 5 und 6).

Überlegen Sie zuerst, welchen Pfiff Sie als Stopp-Pfiff verwenden wollen, und üben Sie den Pfiff ohne den Hund. Der Stopp-Pfiff sollte sich deutlich von Ihrem Rückruf-Pfiff unterscheiden. Sie können beispielsweise einen langen Pfiff als Rückruf-Pfiff (Tüüüüüt) und zwei kurze Pfiffe (Tüt Tüt) als Stopp-Pfiff verwenden. Wählen Sie als Motivationsobjekt ein für den Hund sehr begehrenswertes Spielzeug oder ein Bällchen und starten Sie das Training in ablenkungsarmer Umgebung. Machen Sie ein kurzes Zerrspiel mit dem Hund und lassen Sie ihn das Spielzeug ausgeben. Bewegen Sie das Spielzeug motivierend vom Hund weg, und sorgen Sie dafür, dass er großes Interesse daran zeigt. Dann verharren Sie kurz und heben einen Arm mit dem Spielzeug nach oben. Ihr Hund wird ebenfalls verharren, nach oben zum Spielzeug schauen und sich vielleicht schon hinsetzen. Setzt er sich nicht von selbst, geben Sie ihm ihr verbales Sitzsignal. Sobald er sitzt, loben Sie ihn und werfen sofort danach das Spielzeug als Belohnung hinter ihn. Lassen Sie ihn ganz kurz damit spielen, nehmen Sie dann das Spielzeug wieder weg und wiederholen Sie die Übung ein paarmal, immer in hoher Motivationslage des Hundes.

Jetzt können Sie den Pfiff einführen. Machen Sie Ihren Hund wieder auf das Spielzeug aufmerksam und sorgen Sie dafür, dass er es unbedingt haben möchte. Durch die Vorübung wird Ihr Hund sich setzen, sobald Sie verharren und den Arm mit dem Spielzeug heben. Schalten Sie den Pfiff vor, d. h. Sie pfeifen unmittelbar und verharren unmittelbar danach. Setzt der Hund sich von selbst, fliegt das Spielzeug, setzt er sich nicht, helfen Sie mit dem Wortsignal nach und werfen, wenn er sitzt. Ihr Hund wird so sehr schnell lernen, dass er die „Spielzeugwurfmaschine“ auslösen kann, indem er sich nach dem Pfiff setzt.

Trainieren Sie den Stopp-Pfiff mehrmals bei jedem Spaziergang. Pfeifen Sie anfangs, wenn Ihr Hund in Ihrer Nähe und nicht abgelenkt ist. Nach einigen Trainingseinheiten steigern Sie die Entfernung und den Grad der Ablenkung. Üben Sie den Stopp-Pfiff oft in für den Hund unerwarteten Situationen.

  1. Puzzleteilchen: Rechts – Links

Der Hund soll auf das Hörzeichen „Go“ oder „Rüber“ in Kombination mit einem Handzeichen eine 90-Grad-Wendung in die angezeigte Richtung machen und weiter in diese Richtung laufen.

Stecken sie 2 Sichthilfen mit ca. 30 Metern Abstand zueinander in den Boden und setzen Sie Ihren Hund auf eine gedachte Linie genau zwischen die Stäbe. Gehen Sie nun in gerader Linie zu einem der Stäbe und legen für den Hund sichtbar ein Dummy dort aus. Gehen Sie zurück zu Ihrem Hund, stellen sich frontal vor ihn, strecken den Arm in Richtung des Dummys aus und geben dann das Wortsignal. Üben Sie beide Seiten, bis der Hund ohne Zögern in die angezeigte Richtung läuft.

Jetzt vergrößern Sie den Abstand zwischen den Stäben und im nächsten Trainingsschritt den Abstand, in dem Sie zu Ihrem Hund stehen. Danach können Sie das Dummy auslegen, ohne den Hund zuschauen zu lassen, und so überprüfen, ob Ihr Hund das Signal richtig verknüpft hat.

Nun können Sie die Übung auch beim Spazierengehen üben. Legen Sie für den Hund unbemerkt ein Dummy an einer natürlichen Sichthilfe aus. Setzen Sie den Hund seitlich neben der Stelle ab und weisen Sie ihn seitlich auf das Dummy ein. Starten Sie mit wenigen Metern Abstand und steigern Sie langsam die Entfernung.

  1. Puzzleteilchen: Back

Der Hund soll sich auf das Hörzeichen „Back“ in Kombination mit einem Handzeichen um 180 Grad drehen und in die ursprüngliche Richtung weiterlaufen. Dabei soll er sich über seine rechte Schulter drehen, wenn Sie das Handzeichen mit dem linken Arm geben, und über die linke Schulter, wenn Sie das Handzeichen mit dem rechten Arm geben. Durch die Drehung kommt es zu einer kleinen Abweichung von der geraden Linie und damit zu einer geringgradigen Richtungskorrektur.

Ihr Hund ist an einem ca. 2 Meter langen Kurzführer angeleint. Spielen Sie kurz mit ihm mit einem für ihn sehr begehrenswerten Gegenstand. Legen Sie diesen für den Hund gut sichtbar an einer Sichthilfe ab. Sie können dazu einen weißen Stab oder eine deutlich sichtbare Geländehilfe verwenden. Führen Sie den Hund 1–2 Meter weg und drehen Sie ihn dann um 180 Grad. Setzen Sie ihn so ab, dass er mit dem Rücken zur Sichthilfe etwas links von der Sichthilfe sitzt. Heben Sie jetzt den rechten Arm senkrecht nach oben, geben Sie Ihr Wortsignal, z. B. „Back“, lassen Sie den Hund los und erlauben Sie ihm, den Gegenstand zu holen. Üben Sie das, indem Sie den Hund abwechselnd etwas rechts oder links der Sichthilfe absetzen, und heben Sie den jeweils entgegengesetzten Arm.

Vergrößern Sie im nächsten Trainingsschritt den Abstand zwischen Hund und Sichthilfe, sodass Ihr Hund ein längeres Stück „Back“ gehen muss. Danach vergrößern Sie zusätzlich den Abstand, in dem Sie zu Ihrem Hund stehen, sodass der Hund lernt, das Signal auch zu befolgen, wenn Sie sich weiter weg von ihm befinden.

Nach einigen Trainingseinheiten testen Sie, ob Ihr Hund das „Back“-Signal verknüpft hat, indem Sie einen Gegenstand auslegen, ohne den Hund dabei zuschauen zu lassen. Auch diese Übung können Sie dann wie oben beschrieben beim Spazierengehen üben.

  1. Puzzleteilchen: Suchen-Pfiff

Der Hund soll nach dem Suchen-Pfiff sofort beginnen, an der Stelle, an der er sich gerade befindet, zu suchen, und seinen Radius von dort langsam erweitern, bis er das Dummy findet.

Auch hier achten Sie darauf, dass der Pfiff sich deutlich von Ihrem Rückruf-Pfiff und dem Stopp-Pfiff unterscheidet. Wenn Sie die oben erwähnten Pfiffe benutzen, können Sie als Suchen-Pfiff mehrmals hintereinander Kurz – Lang nehmen (Tüt-tüüüt, Tüt-tüüüt, Tüt-tüüüt). Wählen Sie eine Stelle mit etwa knöchelhohem dichtem Bewuchs und setzen Sie Ihren Hund etwa 1 Meter vor dieser Stelle ab. Verstecken Sie ein kleines Dummy so unter dem Bewuchs, dass es kaum noch sichtbar ist, und lassen Sie Ihren Hund dabei zuschauen. Machen Sie die Sache sehr spannend. Stellen Sie sich dann neben Ihren Hund und motivieren Sie ihn, das Dummy zu suchen. Geben Sie Ihren Suchen-Pfiff in dem Moment, in dem der Hund beginnt zu suchen, und pfeifen Sie während der ersten Trainingseinheiten weiter, bis Ihr Hund das Dummy gefunden hat. Später pfeifen Sie nur noch, um die Suche einzuleiten.

Um zu überprüfen, ob Ihr Hund den Suchen-Pfiff verknüpft hat, verstecken Sie ein Dummy, ohne den Hund zuschauen zu lassen, und fordern ihn dann mit dem Suchen-Pfiff zum Suchen auf.

Die Puzzleteilchen zusammensetzen: Übungen kombinieren

Wenn Ihr Hund die einzelnen Puzzleteilchen beherrscht, können Sie beginnen, sie zu kombinieren. Besonders viel Spaß macht das gemeinsam mit Gleichgesinnten in einer Trainingsgruppe.

 

Tina Schnatz…

… ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin (IHK/BHV) und Prüferin für den BHV Hundeführerschein, Behindertenbegleithunde (IHK/BHV), sowie BHV-Dummyprüferin. Sie leitete von 2001 bis 2012 die Hundeschule vom Knottenwäldchen und verfügt über langjährige Erfahrung und umfassende Fortbildungen im Bereich Hundetraining. Seit einigen Jahren hat sie sich gezielt auf die Dummyarbeit spezialisiert und bietet in ihrer Hundeschule „Dummy-Fieber“, sowie als Referentin bei Seminaren ausschließlich Dummytraining an.

Weitere Infos:

www.dummy-fieber.de

 

 

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