Eine Frage der Tierliebe: Wozu braucht ein Hund Papiere?!

+++ LESEPROBE aus der SPF Sonderausgabe Zucht und Welpen +++

von Thomas Schwank

 

Jede seriöse Züchterin, jeder seriöser Züchter kennt solche Anrufe: Jemand erkundigt sich nach einem Welpen, dann wird der Ton etwas leiser und die Stimme klingt beiläufiger, denn jetzt kommt es zu einem vermeintlich peinlichen Thema: Sie bräuchten für den Welpen keine Papiere, der wäre ohne Papiere doch auch bestimmt billiger, oder?! Ohne dass die Anrufenden es beabsichtigt haben, kann das Telefonat jetzt sehr schnell zu Ende gehen. Für die meisten Züchter ist nämlich damit klar, dass die Interessenten nicht für einen ihrer Welpen infrage kommen. Merkwürdig, oder? Denn scheinbar geht es nur um das Thema „Papiere“. Doch das stimmt nicht, denn es geht um das Thema „Geld“, den Betrag, den Rassewelpen mit Papieren teurer sind als Rassewelpen ohne Papiere.

Was soll das denn alles mit den Papieren für Welpen? Schauen wir uns einmal an, wozu sie dienen und ob sie überflüssig sind. Dafür beschreibe ich vier verschiedene Szenarien, wie Menschen an „ihren“ Welpen kommen. Und wenn Sie Welpeninteressent sind, gehören Sie mit Sicherheit zu einer der Kategorien, wetten?

KATEGORIE 1: DER MISCHLINGSWELPE

Bei uns im Ort hat eine süße Hündin einen bezaubernden Wurf mit „Nachbars Lumpi“. Die Besitzer kümmern sich aufopfernd um die Mama und die Aufzucht der Welpen, impfen und chippen die Kleinen vor der Abgabe. Klar bekommen die keine Papiere, aber dafür sind sie mit Hingabe und Liebe aufgezogen worden und Mischlinge sind doch sowieso die gesündesten Hunde. Warum sollen wir also davon keinen nehmen?

Das sagt ja keiner. Selbstverständlich gab und gibt es solche Würfe und solche Welpen, die gesund sind und ihnen ein Leben lang Freude machen werden. Aber mal abgesehen davon, dass die Familie die Welpen liebevoll aufgezogen hat, wissen Sie nicht, mit wie viel Sachverstand sie an die Trächtigkeit und die Welpenaufzucht herangegangen ist. Im frühesten Welpenalter und teilweise bereits im Mutterleib werden viele Weichen für die lebenslange Gesundheit, für Wesenszüge und Verhalten gestellt. Darüber hinaus ist der kleine, sicherlich bezaubernde Mischling eine genetische Wundertüte. Sie wissen nicht unbedingt, wie groß der Hund wird, ob er einen Jagdtrieb, Schutztrieb oder Herdentrieb entwickeln wird und welche Krankheiten genetisch in ihm schlummern. Charakterschwächen wie Bissigkeit oder Ängstlichkeit können vererbt werden, und Sie wissen nichts über die Großeltern, eventuell sogar nicht einmal etwas über den Vater der Welpen, doch sie entscheiden genetisch sehr viel mit. Wenn Sie sich dessen bewusst sind und für den kleinen Mischling die Verantwortung übernehmen möchten – wunderbar.

 

KATEGORIE 2: RASSEHUNDEWELPEN OHNE PAPIERE

Sie denken, es gibt doch auch Rassehunde ohne Papiere, von netten Menschen, bei denen alles in Ordnung scheint. Die Besitzer haben für ihre Pudeldame oder sonstige Rassehündin einen entsprechenden Rüden gefunden. Die Welpen sind also reinrassig, sind mit Liebe aufgewachsen, und da die Welpen keine Papiere haben, sparen Sie ein paar Hundert Euro. Alles gut? Leider nein!

Gehen wir einmal davon aus, dass Sie einen richtigen Eindruck hatten und es eine nette Familie ist und Sie nicht auf die perfide Betrugsmasche eines Hundevermehrers hereingefallen sind. So haben Sie auch hier keine Sicherheit, ob der Welpe wirklich mit Sachverstand aufgezogen und gut sozialisiert wurde. Ganz zu schweigen davon, dass eventuell ein anderer Rüde als angegeben der Vater des Wurfes ist, es gibt darüber ja keinen schriftlichen Beleg, und so mancher vermeintliche Rassewelpe ohne Papiere hat sich zu einem riesigen Mischling ausgewachsen. Sie müssen sich auch auf die Aussage der Verkäufer verlassen, dass auf die Gesundheit der Mutterhündin sorgsam geachtet wurde. Sie können der Hündin nicht ansehen, wie viele Würfe sie bereits hatte oder ob ihr angemessene Erholungsphasen zwischen den Würfen gewährt wurden. Doch das viel größere Problem für die neuen Welpenbesitzer ist: Sie kaufen einen vermeintlichen Rassehund, der ohne jegliche Eignungstests und Gesundheitstests der Elterntiere und ohne Zuchtwissen zustande gekommen ist. Die meisten Hunderassen, vom kleinsten Chihuahua bis zum riesigen Irish Wolfshound, haben Prädispositionen für bestimmte rassetypische Krankheiten, seien es verschiedene Formen von Augenerkrankungen (z. B. Katarakte, Ektropium, Entropium), Patellaluxation, Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie, Stoffwechselerkrankungen. Ein Blick auf die Websites von Laboren, die unzählige Gentests für alle möglichen Hunderassen anbieten, zeigt dabei lediglich, was aktuell schon getestet werden kann. Doch die meisten rassebedingten Krankheiten sind (noch) nicht über Gentests nachzuweisen. Die nette Familie, die ihren bezaubernden Rassehund mal eben mit einem anderen Rassehund verpaart hat, wird Ihnen nichts über die potenziellen Risiken sagen können. Diese „Züchter“ sind nicht verpflichtet, die Elterntiere eingehend von Tierärzten durchchecken zu lassen, müssen keine notwendigen Gentests und andere für diese Rasse empfohlenen Untersuchungen vorweisen und kennen vielleicht noch nicht einmal die Rassedispositionen. Darüber hinaus sind die Ahnen der Elterntiere zumeist nicht bekannt und Sie wissen nicht, ob ungewünschte bzw. negative Eigenschaften von Großeltern, Urgroßeltern etc. durchschlagen können. Rassebedingte mögliche Wesensschwächen, wie Überängstlichkeit, Hypernervosität oder Aggression, können aus nicht passenden Verpaarungen resultieren. Dieses Risiko ist bei Welpen mit Papieren deutlich niedriger, da in Rassehundevereinen die Tiere Wesenstests unterzogen werden und bei den Mitgliedern enormes Wissen zu finden ist, in welchen Zuchtlinien welche Probleme liegen können und welche Tiere besser nicht miteinander verpaart werden. Das gehört unbedingt zum Ehrenkodex seriöser Züchter dazu: mit Fachwissen gesunde, rassetypische Hunde zu züchten. Oder anders ausgedrückt: Es gehört viel mehr dazu, als einen beliebigen Rassehund mit einem anderen beliebigen Hund seiner Rasse zu verpaaren, um einen gesunden Rassehund zu züchten. Ich persönlich würde einen Rassehund ohne Papiere nicht kaufen, das Risiko wäre mir zu groß.

KATEGORIE 3: DER GELEGENHEITSWELPE

Und dann tritt er plötzlich in Ihr Leben, der Gelegenheitswelpe, bekannt auch als Schnäppchen- oder Wühltischwelpe. So ein Welpe findet auf subtile Weise zu Ihnen. Sie surfen im Netz oder lesen den Tiermarkt in Ihrer Zeitung, auf einem Flohmarkt stoßen Sie auf jemanden, der heimlich auch Welpen verkauft. Auf jeden Fall gelangen Sie in eine Situation, die genau für Sie geschaffen scheint. Ihre Neugierde ist geweckt, Sie werden aktiv und stehen schließlich vor ihm: Ihrem Welpen. Eine kleine Bulldogge, ein Jack Russell oder Labrador, je nachdem, welchen Rassehund Sie sich wünschen. Dieser Welpe wird Sie mit seinem süßen Aussehen und Verhalten emotional überwältigen, die Verkäufer erzählen Ihnen eine Geschichte, die schlüssig ist, die Sie vielleicht sehr berühren wird und die Sie schließlich glauben. Sie kaufen diesen entzückenden kleinen Hund.

Doch schon am nächsten Tag geht es dem Kleinen schlecht, er wirkt schwach, ist kaum noch bei Bewusstsein, vielleicht bekommt er Durchfall, erbricht sich. Sie versuchen die Verkäufer zu erreichen, aber niemand geht mehr ans Handy, denn Sie sind einem Hundehändler auf den Leim gegangen. Tierärzte werden Ihnen erklären, dass der Welpe mit Cortison „hochgespritzt“ wurde, damit er während Ihres Kaufgesprächs aktiv und normal wirkte. Denn gesundheitlich ist der Welpe leider schon am Ende. Staupe oder Parvovirose sind schwere Krankheiten, die in den letzten 20 Jahren kaum noch in Deutschland vorgekommen sind; bei solchen Welpen sind sie tragischerweise an der Tagesordnung. Diese Viruserkrankungen verlaufen meist tödlich. Sie werden Tage, vielleicht Wochen um das Leben dieses Hundes kämpfen, vorausgesetzt Sie haben die finanziellen Mittel. Die Behandlungskosten können leicht im vierstelligen Bereich landen. Falls der Welpe überlebt, kann es sein, dass er Folgeschäden davontragen wird, unter denen er sein ganzes Leben lang leiden muss. Falls Sie nun glauben, ich übertreibe, das seien doch Ausnahmefälle: Nein, so ist es leider nicht, der internationale Hundehandel ist ein florierender Markt, in dem weit über eine Milliarde Euro umgesetzt wird.

Die meisten illegal nach Deutschland importierten Hunde kommen aus Osteuropa, Rumänien, aber auch Ungarn, Serbien und Bulgarien gehören zu den Hauptlieferanten. Die Welpeninteressenten werden zwar immer vorsichtiger, denn inzwischen weiß jeder, dass es Hundehändler gibt. Doch darauf reagieren die Hundehändler, ihre Tricks werden immer perfider. Es werden Wohnungen angemietet, z. B. über Airbnb, nur um eine heile Hundewelt vorzugaukeln. Papiere, Impfpässe, Untersuchungsgutachten werden reihenweise gefälscht. Die Hundeforen im Internet, auf Facebook oder sonstwo sind voll von vermeintlich netten Menschen, die süße Fotos von ihrem neuen Welpen posten, Yorkshire Terrier, Boston Terrier, Weimaraner, alle Rassen. Die Geschichten sind immer ähnlich, der Welpe sei von einem Freund, der habe vielleicht noch einen, der Kontakt wird gern hergestellt. Der Rest läuft über private Chats.

Vielleicht stirbt Ihnen so ein Welpe nicht direkt unter den Händen weg, wir gehen einfach mal von einem vermeintlichen Glücksfall für Sie aus. Leider sind diese Welpen nicht artgerecht geprägt und werden verhaltensgestört bleiben, denn vieles, was früh versäumt wurde, lässt sich später im Hundeleben nicht mehr erlernen. Meistens werden die Welpen der Mutter viel zu früh mit vier bis fünf Wochen weggenommen und nach Deutschland zum Verkauf verfrachtet. Vielleicht glauben Sie, Sie hätten diesen misshandelten Welpen aus der Hundehölle gerettet, er ist ja nun schon einmal auf der Welt und braucht jemanden, der sich um ihn kümmert. Doch genau diese fürsorglichen Gefühle sind es leider, die die skrupellosen Hundehändler ausnutzen. In den Verschlägen der osteuropäischen Hundemafia vegetieren Tausende Hündinnen und Welpen unter erbärmlichen Bedingungen in Verschlägen, ohne Bewegung, häufig ohne Licht, Wärme, geschweige denn mit menschlicher Zuneigung. Sie werden mit minderwertigem Futter bzw. Abfällen am Leben gehalten, sodass sie gerade noch gebärfähig sind. Viel zu jung müssen sie bereits Welpen austragen. Die Kleinen werden ihnen nach wenigen Wochen weggenommen, sobald sie zugefüttert werden müssen und somit Geld kosten. Dann werden die Hündinnen mit Hormonen wieder läufig gespritzt, um sie sofort wieder Welpen austragen zu lassen. Spätestens nach vier bis fünf Jahren sind die Hündinnen restlos ausgelaugt und werden getötet. Dieser traurige, tierquälende Kreislauf bleibt erhalten, solange Menschen auf eine Gelegenheit hoffen, besonders günstig einen Welpen zu bekommen. Den Preis dafür zahlen die unsichtbaren Elterntiere mit ihrem Leben. Bitte unterstützen Sie so etwas nicht!

 

KATEGORIE 4: EIN RASSEHUND AUS KONTROLLIERTER ZUCHT

Müssen Sie beim Kauf eines Welpen aus VDH-Zucht auch kritisch sein? Natürlich. Wenn Sie zu einem VDH-Züchter gehen, müssen Sie auch hier auf das Umfeld und die Bedingungen achten, in dem die Welpen aufwachsen, denn überall gibt es schwarze Schafe, die sich nicht an Auflagen halten. Aber: Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) ist der Dachverband für alle seriösen Rassehundevereine in Deutschland. Um überhaupt im VDH züchten zu dürfen, müssen die Züchter Fortbildungen besuchen und Basiswissen in der Zucht nachweisen. Die Zuchtstätte, also meist das Zuhause der Züchter, wird von einem ausgebildeten Zuchtwart kontrolliert, der prüft, ob sie den strengen Vorgaben der Zuchtordnung und der Tierschutzgesetze gerecht wird. Natürlich werden auch die Hunde, mit denen gezüchtet werden soll, genau untersucht und bei Ausstellungen und Zuchtzulassungen überprüft, ob sie den Rassestandards entsprechen. Die geplanten Verpaarungen werden geprüft, vollzählige Gesundheitsuntersuchungen der Eltern müssen vorgelegt werden, um z. B. mögliche Krankheiten zu verhindern. Was ebenfalls von entscheidender Bedeutung ist: In Deutschland dürfen Zuchthündinnen höchstens zwei Kaiserschnitte haben. Danach darf nicht mehr mit ihnen gezüchtet werden. Auch müssen Zuchtpausen eingehalten werden, um die Hündinnen nicht zu überlasten. Darüber hinaus müssen die Züchter die Welpen einem Tierarzt vorstellen, der sie eingehend untersucht, impft und chippt, ansonsten bekommen die Züchter keine Papiere für die Welpen. In diesen Papieren, den Ahnentafeln, sind dann die Vorfahren des jeweiligen Hundes eingetragen, Gesundheitsuntersuchungen der Ahnen, die Zuchtbuchnummer des Welpen sowie Angaben zu den Züchtern und Besitzern. Diese Papiere werden im Laufe eines Hundelebens aktualisiert, z. B. durch Vermerke über eine erworbene Zuchtzulassung. Wenn Sie sich also für einen Welpen mit Papieren entscheiden, sind folgende Dinge gewährleistet: Ausbildung der Züchter, Registrierung der Hunde, Kontrolle der Zuchtstätten, der Zuchttiere auf Eignung und Gesundheit, der Welpen und deren zwingende Untersuchung durch Tierärzte. Das kostet Geld und macht den finanziellen Unterschied zu einem Welpen ohne Papiere aus. Wenn Sie einen Welpen aus kontrollierter Zucht kaufen, ist die Chance mit Abstand am größten, einen gesunden und artgerecht sozialisierten Welpen zu bekommen. Und das zahlt sich vor allem im unbeschwerten Glück aus, dass Sie mit Ihrem gesunden Hund erleben werden.

 

 

INFOKASTEN:

WIE KAM ES EIGENTLICH DAZU, DASS ES PAPIERE FÜR HUNDE GIBT?

Am treffendsten können Papiere für Hunde als Stammbaum/Herkunftsnachweis beschrieben werden, der seit Beginn der modernen Rassehundezucht ausgegeben wird. Diese moderne Art der Zucht begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts in England. Dort wurden Zuchtbücher eingeführt. Zuchtbücher sind Unterlagen, in denen Hunde registriert werden. Darüber erhalten die Besitzer der Hunde Nachweis, ihre Papiere. In den späten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurden auch viele Standards für die verschiedenen Hunderassen erstellt und die Hundeschauen für die Bewertung der Rassehunde etabliert. Der Britische Kennel Club wurde 1873 gegründet und bündelte die Organisation der Hundezucht unter seinem Namen. Von England aus breitete sich diese Form der Hundezucht weltweit aus. Heutzutage gibt es vier große Dachverbände, neben der Fédération Cynologique Internationale (FCI) gibt es weiterhin den Britischen Kennel Club (KC), den American Kennel Club (AKC) sowie den Canadian Kennel Club (CKC). Diese vier Verbände erkennen ihre Registrierungen gegenseitig an. Und warum jetzt dieser große Aufwand? Ganz einfach: Damit sind verbindliche Rassestandards festgelegt, nach dem Züchter züchten. Darum sieht ein Pudel weltweit aus wie ein Pudel, eine Französische Bulldogge wie eine Französische Bulldogge usw. Und natürlich regeln diese Dachverbände auch, wie Hunde gehalten und unter welchen Auflagen mit ihnen gezüchtet werden darf.

 

INFOKASTEN

THEMA QUALZUCHT: WORAUF MUSS ICH BEIM WELPENKAUF ACHTEN?

Bei dem Thema Qualzucht sieht man doch, dass auch in der seriösen Hundezucht längst nicht alles richtig läuft, oder? Das stimmt, manche Züchter in Rassehundevereinen haben in den letzten Jahrzehnten übertriebene Rassemerkmale herausgezüchtet, z. B. die abfallenden Rücken der Deutschen Schäferhunde, den Kleinwuchs und die Apfelköpfchen der Chihuahuas oder eben die extrem kurzen Schnauzen bei Bulldoggen und anderen Rassen. Aber zahlreiche Züchter dieser Rassen haben sich nicht daran beteiligt, und der VDH hat längst reagiert und Gegenmaßnahmen ergriffen. So wurden z. B. in enger Zusammenarbeit mit der Bundestierärztekammer und der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft ein Belastungstest entwickelt, um in der Mopspopulation die belastbaren und somit gesunden Hunde als Grundlage einer besseren Zuchtrichtung zu identifizieren. Auffällig ist auch, dass bei beliebten Rassen mit Qualzuchtmerkmalen wie dem Mops oder der Französischen Bulldogge nur noch sehr wenige Hunde aus dem VDH stammen. Der Marktanteil liegt schätzungsweise bei unter zehn Prozent der in Deutschland verkauften Hunde dieser Rassen. Natürlich trägt der VDH als Hobbyzuchtverband eine Mitschuld, aber er hat reagiert. Die seriösen Rassehundevereine setzen auf Programme zur Verbesserung der Gesundheit und bemühen sich um den langfristigen Erhalt dieser Rassen.

Die Verursacher dieser massiven Probleme mit Hunden, die Qualzuchtmerkmale aufweisen, sind offensichtlich ganz woanders zu finden, wenn über 90 Prozent der Möpse und Französischen Bulldoggen außerhalb der organisierten Zucht verkauft werden: bei den Hinterhofzüchtern und den Vermehrern. Die befriedigen die riesige Nachfrage nach bestimmten Rassehunden und ihnen ist dabei die Gesundheit der Hunde völlig egal. Es liegt also wesentlich an den Käufern, die ohne nachzudenken beim Hundekauf ein Schnäppchen machen wollen. Die anfallenden Kosten für die Behandlung der Krankheiten, das Leid ihres künftigen Hundes haben sie dabei leider nicht im Blick.

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