Alles online? Wie Corona das Hundetraining verändert

###Leseprobe aus der SPF 40###

Von Claudia Hötzendorfer

 

Ein Virus verändert seit Monaten den Alltag. Kaum ein Bereich, der nicht von Einschränkungen und Anordnungen der Behörden betroffen ist. Hundetrainer durften wochenlang keine Gruppen unterrichten und nur in einigen Bundesländern Einzelstunden geben. Da hieß es kreativ werden und nach Alternativen suchen. Viele Hundeschulen verlegten ihr Training ins Internet. Doch wie gut sind diese Onlineangebote wirklich und worauf sollte man dabei achten?

Agility, Trickdogging, Mantrailing, Welpenschule oder Grundlagenvermittlung: Der Besuch in einer Hundeschule gehört für viele Zwei- und Vierbeiner zum festen Wochenplan. Mit den Vorordnungen des Bundes, der Länder und Kommunen zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus Covid-19 wurden Hundetrainer und -schulen jäh ausgebremst. Sie durften ihre Kurse, Seminare und Vorträge auf unbestimmte Zeit nicht mehr abhalten. Manche Kommunen und Städte, wie beispielswiese Hamburg, erlaubten immerhin noch Einzelstunden. Doch damit lässt sich kein Betrieb wirklich aufrechterhalten. Neben wirtschaftlichen Zwängen kommt auch eine nicht unbegründete Angst hinzu, Kunden auf Dauer zu verlieren, wenn regelmäßige Trainings nicht mehr stattfinden. Da erscheint das Internet eine gute Alternative zu sein, zumindest auf Zeit, Dienstleistungen online anzubieten.

 

Onlinetraining versus Hundeplatz

Doch wie setzt man ein Training auf dem Hundeplatz mal eben so fürs Internet um? Klar im Vorteil sind die Trainer, die bereits ein Onlineangebot etabliert haben. Denn sogenannte Webinare – also ins Netz verlegte Vorträge und Workshops – liegen schon länger voll im Trend. Ob auf YouTube, Facebook oder über extra eingerichtete Plattformen, haben Hundehalter die Qual der Wahl. Die Palette reicht dabei von didaktisch gut aufbereiteten Videokursen über Mitschnitte von Trainingsstunden und Vorträgen bis hin zu mit dem Handy gedrehten Clips. Das Gefälle zwischen Qualität und Nutzen ist entsprechend groß. Doch bevor Corona die Welt auf den Kopf stellte, blieb immer noch die Entscheidung, ein paar Stunden in einer Hundeschule zu buchen. Diese Möglichkeit entfiel mit der Anordnung der Bundesregierung im März, dass nicht systemrelevante Dienstleistungen, und dazu zählt das Angebot von Hundetrainern und -schulen, bis auf Weiteres nicht ausgeführt werden dürfen.

 

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht

Was nun? Mal eben ein paar Handyfilmchen für die Homepage erstellen? Das ist vielleicht für Blogger ganz nett oder die private Facebook-Seite. Seien wir ehrlich, für Trainer geht es um ihre Existenz, und die Konkurrenz auf dem Markt ist groß. Deshalb haben viele Hundeschulen diese Möglichkeit gar nicht erst ergriffen. Andere mussten feststellen, dass ihre Onlinekurse bei den Kunden überhaupt nicht ankamen. Diejenigen, die den Schritt wagten, hatten alle Hände voll zu tun. Denn neben den technischen Voraussetzungen musste erst einmal ein Konzept her. Eine Trainerstunde ins Internet zu verlegen birgt zudem so manche Hürde.

 

Gefragt sind Indoor-Aktivitäten

Gerade zu Beginn der Coronakrise waren vor allem Aktivitäten gefragt, die man mit dem Hund auch zu Hause und vielleicht gleich mit der ganzen Familie umsetzen konnte. Trickdogging war und ist ein gutes Beispiel dafür. Hundetrainerin Manuela Zaitz hat sich darauf spezialisiert. Zwei Bücher hat sie schon dazu veröffentlicht und eine DVD. Mit dieser Grundlage hatte sie schon länger mit dem Gedanken gespielt, auch einen Onlinekurs anzubieten, zumal sie 2018 bereits erfolgreich eine App starten konnte.

„Mich haben immer wieder Zuschriften erreicht von Lesern, die gerne mal einen Workshop oder Kurs mitmachen würden, aber zu weit weg wohnen“, bringt Manuela Zaitz ihre Motivation auf den Punkt, den Schritt ins Internet zu wagen. „Durch Corona musste es jetzt allerdings schneller gehen, als ich ursprünglich geplant hatte“, bilanziert sie. Der Videokurs baut Schritt für Schritt die Basics fürs Trickdogging auf und steigert im Verlauf von zehn Wochen den Schwierigkeitsgrad. „Jede Woche wird eine Folge freigeschaltet, so bleibt ausreichend Zeit, die Tricks zu üben“, erklärt Manuela Zaitz das Konzept.

 

Webinare für die Basics

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