Hundefutter selber kochen – Ganz einfach oder ein Buch mit sieben Siegeln?

Immer häufiger hegen Hundebesitzer den Wunsch, das Futter für Ihren Vierbeiner selbst zuzubereiten. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Meist ist es jedoch der Wunsch, eine optimale, gesunde und schmackhafte Fütterungsvariante anzubieten, die ausgewogen ist und den vierbeinigen Liebling lange gesund und vital hält.

© LKS mbH. Hundefutter selber kochen
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Werden nur ein oder zwei selbstzusammengestellten Mahlzeiten pro Woche und zu einem großen Anteil kommerzielle Alleinfuttermittel gefüttert, welche ausreichend hoch mineralisiert und vitaminisiert sind, ist bei der Zusammenstellung der eigenen Kreationen meist nicht allzu viel zu beachten. Zwar sollten die Mengen und das Verhältnis der einzelnen Futtermittel stimmen und keine für Hunde ungeeigneten Lebensmittel verwendet werden, aber die milligrammgenaue Berechnung der zugeführten Spurenelemente ist in diesem Fall nicht notwendig.

Anders verhält es sich, wenn das Kochen der Mahlzeiten für den eigenen Vierbeiner zum Alltagsgeschäft gehört. Sei es aus persönlicher Präferenz, weil das Tier kein kommerzielles Futter mag oder verträgt oder weil besondere diätetische Ansprüche dies erfordern.

 

© LKS mbH. Hundefutter selber kochen
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Ausgehend vom Körpergewicht des Tieres sollten an erster Stelle der benötigte Energie- und Proteinbedarf berechnet werden. Ausgehend von diesen Werten werden eine geeignete Protein-, Fett- und Kohlenhydratquelle miteinander kombiniert. Hierbei sind individuelle Faktoren wie Ernährungszustand, Alter, Aktivität und ggf. Vorerkrankungen zu berücksichtigen. Bei der Wahl der Fettquelle sollten neben tierischen Produkten auch pflanzliche Öle nicht fehlen, um alle essentiellen Fettsäuren in ausreichender Menge zuzuführen. Auf dieser Basis kann dann die Ration mit faserreichen Futtermitteln ergänzt werden. Eine nach diesem Schema zusammengestellte Ration erscheint auf den ersten Blick vollwertig, birgt aber einige Tücken. So haben Hunde einen deutlich höheren Calciumbedarf als der Mensch. Durch die Verfütterung typischer Proteinträger wird viel Phosphor eingebracht, jedoch kaum Calcium. Ein Ungleichgewicht zwischen beiden (sog. inverses Ca:P-Verhältnis) führt zu Störungen im Knochenstoffwechsel bis hin zu einer erhöhten Frakturneigung. Doch nicht nur die Supplementierung von Calcium ist zwingend notwendig. Auch die Zufuhr von Kupfer, Zink und Jod sowie Vit. E und D3 ist in vielen selbst zusammengestellten Rationen häufig nicht ausreichend. Die einfachste Variante, diese Defizite auszugleichen, besteht in der Zufütterung eines geeigneten vitaminisierten Mineralfuttermittels. Auch die geschickte Kombination einzelner Futtermittel oder gezielter Ergänzungen macht eine komplette Bedarfsdeckung möglich, verlangt aber einiges an Know How in Sachen Hundefütterung.

Für eine unabhängige Fachtierärztliche Ernährungsberatung und Erstellung von individuellen Futterplänen wenden Sie sich gerne an Frau Dr. Rückert: https://www.lkvsachsen.de/beratung/kleintiere/

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