So findest du den perfekten Maulkorb
Von Ines Waldecker
*** LESEPROBE aus der SPF Ausgabe 57 ***
Viele Hunde kommen irgendwann in ihrem Leben in eine Situation, in der sie einen Maulkorb tragen müssen oder zumindest sollten. Aber woran erkenne ich, ob ein Maulkorb gut sitzt, und wie gewöhne ich meinen Hund richtig an einen Maulkorb? Genau das erfährst du hier.
Warum tragen Hunde einen Maulkorb?
Der Maulkorb ist ein treuer Begleiter vieler Hundebesitzer*innen. Die einen brauchen ihn nur in den öffentlichen Verkehrsmitteln, die anderen haben eine Hunderasse, die gesetzlich dazu verpflichtet ist, immer einen Maulkorb zu tragen. Wieder andere nutzen ihn beim Tierarzt. Manche haben einen Hund mit Verletzungsabsichten, der zur Sicherheit einen Beißschutz trägt, oder einen „Staubsaugerhund“, der draußen alles fressen würde und einen Maulkorb trägt, um zu verhindern, dass er einmal einen Giftköder aufnimmt. Manchmal kommen vielleicht Menschen zu Besuch, die Angst vor Hunden haben und sich sicherer fühlen, wenn der Hund einen Maulkorb trägt, oder vielleicht befindet man sich einfach an einem Ort, an dem Maulkorbpflicht herrscht. Egal, wo und wann, irgendwann kann jeder Hund einen Maulkorb brauchen.
Bei diesem Thema tun sich für einige Hundebesitzer*innen jedoch viele Fragen auf: Welcher Maulkorb passt meinem Hund? Worauf sollte ich beim Kauf achten? Welches Material ist am besten geeignet? Welcher Maulkorb ist bisssicher? Wie trainiere ich mit meinem Hund, damit er problemlos einen Maulkorb tragen kann? Und vieles mehr.
Wie diese Fragen zeigen, ist das Thema Maulkorb vor allem zu Beginn für viele ganz schön vielschichtig und unübersichtlich. Dazu kommt, dass wir in Internet, Fernsehen und Alltag häufig Hunde mit unpassenden und meist viel zu kleinen Maulkörben sehen, was es zusätzlich erschwert, sich bei der Auswahl eines passenden Maulkorbs für den eigenen Hund zurechtzufinden. Deshalb bekommst du hier alle Infos, die du brauchst, um den passenden Maulkorb für deinen Hund auszusuchen.
So erkennst du einen guten Maulkorb
Im Folgenden findest du eine Checkliste mit einigen Punkten, worauf du auf jeden Fall achten solltest, wenn du den perfekten Maulkorb für deinen Hund auswählst.
☑ Hecheln und Trinken
Der Hund MUSS hecheln und trinken können!
Das ist einer der häufigsten Gründe, warum ein Maulkorb nicht gut sitzt. Der Maulkorb ist in vielen Fällen einfach nicht tief genug. Das heißt, er wurde so bemessen, dass die Schnauze des Hundes nur dann gut in den Maulkorb passt, wenn der Hund das Maul geschlossen hat. Der Hund könnte sein Maul jedoch nicht weiter als maximal ein paar Zentimeter öffnen. Warum ist das problematisch?
Wenn uns Menschen heiß ist, schwitzen wir. Hunde können jedoch nicht schwitzen, sie hecheln. Das Hecheln beim Hund hat denselben Zweck wie das Schwitzen bei uns Menschen, damit kühlen Hunde sich ab. Vor allem im Sommer ist es für Hunde teilweise überlebensnotwendig, dass sie hecheln können, um so einen Hitzschlag zu vermeiden.
Wenn du also auf der Suche nach einem passenden Maulkorb bist, achte als Allererstes darauf, dass dein Hund hecheln kann. Dafür ist es wichtig zu wissen, wie weit dein Hund sein Maul normalerweise öffnet, wenn er hechelt, das kann nämlich von Hund zu Hund etwas unterschiedlich sein. Im ersten Moment kann ein solcher Maulkorb, in dem der Hund problemlos hecheln kann, eventuell etwas zu groß erscheinen, wenn der Hund das Maul geschlossen hat. Hier siehst du zur Orientierung ein Bild von einem Maulkorb, der tief genug ist.
☑ Groß genug!
Der Maulkorb sollte auch seitlich und überall dort, wo er den Kopf des Hundes berührt, weit genug sein. Es ist wichtig, dass der Maulkorb nicht zu eng ist oder das Gesicht einschneidet. Das ist unangenehm und schränkt den Hund zusätzlich ein. Der Hund sollte durch das Tragen des Maulkorbs keine Kratzer, Druckstellen oder Verletzungen davontragen.
☑ Freie Sicht
Der Maulkorb sollte genug Abstand zu den Augen lassen, sodass die Sicht des Hundes nicht eingeschränkt ist. Wenn der Hund schlechter sieht, kann das dazu führen, dass er sich unsicherer fühlt, wenn er den Maulkorb trägt, und dass er ihn als Folge nicht mehr gern tragen möchte.
☑ Platz für die Nase
Zwischen Nase und Maulkorb sollte ca. ein Fingerbreit Platz sein, sodass der Maulkorb nicht auf die Nase drückt und den Hund dadurch einengt oder zu Verletzungen führt.
☑ Gut gepolstert
Der Maulkorb sollte am Nasenrücken gepolstert sein, sodass es zu keinen Druckstellen kommt und der Hund durch das Tragen des Maulkorbs keine Schmerzen hat.
Achtung! Eine Maulschlaufe ist kein Maulkorb. Eine Maulschlaufe erfüllt das wichtigste Kriterium für einen guten Maulkorb nicht. Der Hund kann sein Maul nicht öffnen und kann nicht hecheln. Eine Maulschlaufe darf also niemals für längere Zeiträume angelegt werden und eignet sich überhaupt nicht als Maulkorb bei längeren Ausflügen oder Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Nicht jeder Maulkorb ist beißsicher! (… weiter geht’s im Heft!)
Dies ist nur eine Leseprobe aus der SPF Ausgabe 57. Den vollständigen Artikel findest du im Heft! Bestellbar als Einzelheft unter www.cadmos.de